Die Nierenfunktion wird im klinischen Alltag mit Hilfe von Formeln geschätzt (estimiert, eGFR), dafür wird meist der endogene Biomarker Kreatinin und seltener das Cystatin C im Blut bestimmt.
Die kürzlich im Rahmen einer internationalen Kooperation publizierten European Kidney Function Consortium (EKFC) Formeln (Pottel et al., Ann Intern Med 2021; Pottel et al., NEJM 2023) sind in einer großen Studienpopulation (n = 12.832) vornehmlich aus Europa, aber auch den USA und Afrika entwickelt worden, wobei auch Daten der Berliner Initiative Studie (BIS) miteinflossen. Zusätzlich wurde unter Verwendung von Labordaten (n= 227.643) der „rescaling factor“, als sogenannter „Q“-Faktor berechnet, der Teil der EKFC-Formel ist. Anders als die derzeit meist verwendeten CKD-EPI Formeln (Inker et al. 2012), basieren die EKFC-Formeln auf der Annahme, dass die Nierenfunktion bis zum 40. Lebensjahr konstant bleibt und danach langsam abnimmt. Das Ausmaß der Abnahme orientiert sich hierbei, ähnlich der Perzentilen, an einer gesunden Referenzpopulation, aus der die Berechnung des Q-Faktors erfolgt.
Der grundsätzliche Vorteil des Q-Faktors ist, dass er je nachdem, wo die Formel (geographisch) verwendet wird, an die entsprechende Bevölkerung angepasst werden kann.
Der EKFC eGFR-Kalkulator ermöglicht es, die Nierenfunktion mit dem Serum Kreatinin und ggf. auch dem Cystatin C für Patienten im Alter von 2 bis 100 Jahren zu berechnen.
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